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Toxoplasma Gondii

Zoonose - was ist das?

Zur Einführung ins Thema vorab ein paar Fakten.

Zwei von drei Erregern, die beim Menschen Infektionskrankheiten auslösen, so heißt es, können von Tieren übertragen werden. Ein bekanntes Beispiel ist die Salmonelleninfektion. Jeder hat schon davon gehört und wohl auch schon mal in seinem Leben Bekanntschaft gemacht mit den dazugehörigen Symptomen. Man nennt eine solche von Tieren übertragenen Infektion Zoonose.

Ihre Überträger können Bakterien, Protozoen, Pilze, Prionen und Viren sein, so heißt es in der Fachliteratur. Weiter heißt es, dass diese Infektionen wechselseitig übertragen werden können, also vom Tier auf den Menschen, aber auch vom Menschen auf Tiere.

Eine Übertragung, so lesen wir, kann durch direkten Kontakt, sowie über Lebensmittel wie z. B. Milch, Eier, Fleisch und andere Lebensmittel stattfinden. Aber auch durch Vektoren, wie z. B. Zecken, Läuse, Wanzen, Mücken oder Bremsen können Mensch und Tier infiziert werden.

Nahezu zwei Drittel aller bekannten humanpathogenen Erreger, also Erreger, die beim Menschen eine Krankheit auslösen können, werden vom Tier an den Menschen weitergegeben.

 

Das ist beachtlich. Die Frage, warum das eigentlich möglich ist und vor allem, warum dieser Rate sehr angestiegen ist in den letzten 30 Jahren, stellt keiner. An Hygiene sollte es in unserer Zeit nicht mehr mangeln. Doch aus mannigfaltigen Gründen wurden und werden die Menschen im 20. und 21. Jahrhundert immunologisch immer anfälliger. Interessant, oder? Schon mal hinterfragt, warum?

 

Für uns mehr eine rhetorische Frage - für Sie auch?

 

siehe hierzu folgende ZDF Sendung  

 

Toxo - eine Neuroparasitose

Der bislang einzige bekannte Neuroparasit, der auch höhere Säugetiere zu fremdgesteuerten Verhaltensänderungen bewegen kann ist Toxoplasma Gondii, Erreger der Toxoplasmose. Ein parasitärer Einzeller, dessen Zielwirt Katzen sind, da er sich nur im Katzendarm geschlechtlich vermehren kann.

 

Ratten und Mäuse, die seine Larven aufgenommen haben, verlieren  ihre Angst beim Geruch von Katzenurin, die sie sonst Reißaus nehmen läßt. Von Toxoplasmose befallen fehlt ihnen nicht nur die lebensrettende Furcht, sondern sie nehmen den Uringeruch der Katzen als sexuell verlockend wahr. Derart gesteuert in der Nähe von Katzen verbleibend oder diese gar aufsuchend, werden sie zur leichten Beute, womit der Toxoplasmose-Erreger in seinen Zielwirt gelangt.

 

Die Beeinflußung, die den sinnigen Namen fatal attraction erhielt, ist so differenziert, dass sie sich nur gegenüber Katzen auswirkt, der Uringeruch von Mardern und anderen Raubtieren, zu deren Beute Ratten und Mäuse gehören,  läßt die Nager nach wie vor die Flucht ergreifen.

 

Diese differenzierte Wirkung auf Säugetiere warf die Frage auf, inwieweit Toxoplasmose beim Menschen Verhaltensänderungen hervorrufen kann. Mittlerweile gibt es eine Reihe von  Studien dazu (s. Jaroslav Flegr, Karlsuniversität Prag; Robert Sapolsky, Stanford University, CA.). Es ergab sich eine vermehrte Unfallhäufigkeit, ein höheres Selbstmordrisiko und eine größere Häufigkeit von Depression, wie auch von Schizophrenie bei bei Antikörperträgern, bzw. Toxoplasmose positive testenden Personen. Auch divergierende Wirkung bei Männern und Frauen wurden beobachtet, Toxoplasmose positive Frauen sollen kontaktfreudiger und redseliger sein, Männer auf der Gefühlsebene hingegen zurückgezogener, allerdings in anderen Bereichen deutlich risiofreudiger bis waghalsig; allgemein scheint eine größere Bereitschaft zu Schuldgefühlen zu bestehen.

 

Auch können sich bei der Erstinfektion, trotz anschließender lebenslanger Immunität, Zysten gebildet haben, die Entzündungen hervorrufen. Einige der Theorien, die sich dem Zusammenhang von Schizophrenie und Toxoplasmose widmen, der in über 40 Studien nachgewiesen wurde (Stand 2013), erklären diesen durch Zysten im Gehirn, die Entzündungen verursachen. Es gibt auch eine Studie, die eine Kongruenz von Katzenhaltung und Schizophrenie aufzeigt.

 

So ist die Erkrankung in kulturell abgeschlossenen Gesellschaften,  in denen  traditionell keine Katzen gehalten werden, etwa in Papua Neuguinea, signifikant selten. Gewöhnlich verläuft die Toxoplasmose beim Menschen vordergründig symptomlos. Nachweisbar ist sie dann nur anhand der Antikörper. Bei geschwächtem Immunsystem können sich grippeähnliche Symptome zeigen. Bekannt ist die Gefährlichkeit einer Erstinfektion bei Frauen während der Schwangerschaft, da es zu Fehlgeburten und späteren Behinderungen des Kindes kommen kann.

Toxoplasmose wird getriggert durch Milcheiweiße.

 

Quellen zu diesem Artikel:

Dr. Robert Sapolsky Stanford University

Dr. Jaroslav Flegr (Planet Wissen)

Der Parasit im Hirn (3 SAT)

 

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